4A_266/2013: “Ce’Real” ist beschreibend für (u.a.) Schokoladenprodukte

Das IGE hat die Schutzaus­dehnung der inter­na­tionalen Marke “Ce’Re­al” für “Con­fis­eries, choco­lat et pro­duits chocolatés,
pâtis­series, crèmes glacées, pré­pa­ra­tions pour la fab­ri­ca­tion des
pro­duits préc­ités, com­pris­es dans cette classe” ver­weigert, weil es sich beim Zeichen “Re’Re­al” um Gemeingut handle. 
Das BGer bestätigt dies wie zuvor bere­its das BVGer.

Nach 5 II MMA und 5 I des (vor­liegend anwend­baren) Pro­tokolls zum MMA (MMP) bes­tim­men sich die Gründe für eine Schutzver­weigerung inter­na­tion­al­rechtlich nach der PVÜ. Nach PVÜ 6quinquies lit. B Ziff. 2 und 3 ist eine Schutzver­weigerung u.a. damm zuläs­sig, wenn die Marke als Gemeingut anzuse­hen ist, was MSchG 2 lit. a entspricht. 

Die Vorin­stanz hat­te daher geprüft, ob das Zeichen “Ce’Re­al” auf­grund der Schreib­weise mit Apos­troph und Gross­buch­staben in die Bestandteile “Ce” und “Real” zer­legt wer­den kann, was sich dann etwa als “ce” oder “c’est”(frz.) und “real” (engl.)  lesen liesse, also etwa “das ist echt”. Es sei aber kaum zu erwarten, dass der Durch­schnittskon­sument entsprechende Über­legun­gen anstelle. Anders als im “PROLED”-Entscheid (4A_648/2010) könne im Zeichen “Ce’Re­al” zudem eine beson­dere Schreib­weise eines
ein­heitlichen Worts, näm­lich “cere­al”
, erkan­nt wer­den; eine Unterteilung in zwei Wörter drängt sich nicht auf, weil den einzel­nen Bestandteilen kein klar erkennbar­er Sin­nge­halt zukommt. Im Ergeb­nis wird das Zeichen “Ce’Re­al” in Verbindung
mit den beansprucht­en Lebens­mit­teln im mass­ge­blichen Gesamtein­druck vom
Durch­schnittsver­brauch­er ohne Weit­eres als “cere­al” bzw. “céréale” im
Sinne von “Cere­alien, Getrei­de, Korn, Müs­li”
und damit als Inhalt­sangabe für die unter diesem Zeichen ange­bote­nen Lebens­mit­tel ver­standen. Die Gestal­tung des
Schrift­bildes durch Grosss­chrei­bung einzel­ner Buch­staben ver­mag den
Gesamtein­druck fern­er in der Regel nicht mass­ge­blich zu verän­dern. Auch ein
zusät­zlich­er Apos­troph macht einen im Gemeingut ste­hen­den Begriff
nicht ohne Weit­eres unterscheidungskräftig.