4A_504/2010: Rechtsmissbrauchsverbot (nemo auditur turpitudinem suam allegans)

Ein Notar hat­te in einem Grund­stück­kaufver­trag wissentlich und zu Unrecht beurkun­det, ein Grund­stück befinde sich voll­ständig in ein­er Bau­zone. Er wurde in der Folge wegen Urkun­den­fälschung im Amt iSv StGB 317 II (Falschbeurkun­dung) gebüsst. Später kon­nte einige Eini­gung mit der Gemeinde gefun­den wer­den, so dass das Grund­stück den­noch bebaut wer­den konnte.

In der Folge weigerte sich der Käufer, das Hon­o­rar des Notars zu bezahlen, mit dem Argu­ment, der Hon­o­raranspruch sei auf rechtsmiss­bräuch­liche Weise erwor­ben wor­den (“nemo audi­tur turpi­tudinem suam alle­gans”).

Das KGer VS hat­te den Hon­o­raranspruch bejaht, denn 

les ser­vices du notaire ont été, nonob­stant les erreurs com­mis­es, utiles: l’acte instru­men­té, fix­ant un prix de vente de 630’000 fr., a été inscrit au reg­istre fonci­er et muté au cadas­tre de …, la recourante y fig­u­rant comme pro­prié­taire de la par­celle litigieuse; une solu­tion ayant finale­ment été trou­vée avec la com­mune de …, en accord avec le reg­istre fonci­er, la vil­la qui devait être con­stru­ite sur la par­celle se trou­ve finale­ment totale­ment à l’in­térieur de la zone à bâtir.”

Ein Schaden war dem Käufer deshalb nicht ent­standen. – Das BGer schützt diesen Entscheid als nicht willkürlich.