B‑580/2010: Beweis des ernsthaften Gebrauchs der Widerspruchsmarke “Jean-Marie Farina […]”

Das BVer­wGer bestätigt einen Entscheid des IGE, das einen Wider­sprich von Roger & Gal­let gegen die Ein­tra­gung der Marke“Johann Maria Fari­na zur Madon­na Köln Roy­al Echt Köl­nis­chwass­er (fig.).” abgewiesen hat­te, weil der marken­mäs­sige, ern­sthafte Gebrauch der Wider­spruchs­marke in ein­er von der Ein­tra­gung nicht wesentlich abwe­ichen­den Form (MSchG 11 II) inner­halb der Fün­f­jahres­frist (MSchG 12 Inicht glaub­haft (MSchG 32) gemacht wor­den war. Inter­es­sant sind v.a. die Zusam­men­fas­sung der Anforderun­gen an die Art und Weise des Gebrauchs und dessen Glaub­haft­machung und das Erforder­nis eines nicht wesentlichen Unter­schieds zwis­chen einge­tra­gen­er und gebrauchter Marke unter Berück­sich­ti­gung des rel­e­van­ten Markts.

Die ange­bote­nen Beweise waren untauglich, v.a. weil sie sich nicht auf einen Zeit­punkt inner­halb der Frist datieren liessen. Ohne­hin ist eine Inter­net­seite allein zum geforderten Beweis untauglich, wenn nicht gezeigt wird, dass die Seite (auch) in der Schweiz zur Ken­nt­nis genom­men wurde:

[…] la recourante a joint un extrait de son site Inter­net. Ce doc­u­ment n’est pas daté et aucun indice ne per­met de déter­min­er si le site était acces­si­ble durant la péri­ode de référence. Il ne peut être retenu comme preuve d’usage. De plus, con­for­mé­ment à la jurispru­dence, il ne pour­rait pas être retenu comme preuve de la vraisem­blance d’un usage sérieux des mar­ques opposantes, dès lors qu’au­cun indice ne per­met de con­stater si le site en ques­tion a été con­sulté par des con­som­ma­teurs suiss­es et que des achats y ont été effectués.”

Bewiesen wurde zwar der Gebrauch eines der Wider­spruchs­marke ähn­lichen Zeichens, doch war die Abwe­ichung des ver­wen­de­ten Zeichens zur Marke selb­st unter Berück­sich­ti­gung der beson­ders dynamis­chen Natur des Par­fumeriemark­ts zu gross.